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Montag, 8. März 2004
Micro-Welt
"Nuschnuschel pasaje nuschelnusch" heisst soviel wie "Zahlt euren Fahrpreis". Das leiten wir daraus ab, dass der kleine Mann mit den asiatischen Augen die Hand in unsere Richtung aufhaelt. Denn verstehen tun wir kein Wort. WIr sind im Micro unterwegs, und im Micro spricht man das Peruanisch der Strasse.
Einen Sol kostet eine Fahrt im Micro, egal wohin in Lima. Das sind um die 25 Cent, und damit sind diese Minibusse, die sich auf festen Routen quer durch die ganze Stadt schlaengeln, die billigste Art sich hier fortzubewegen. Vorne der Fahrer, hinten einer, der aus der offenen Schiebetuer so ziemlich jeden anschreit, der auf den Gehwegen entlanggeht oder - die Maedels meist mit gelangweiltem Blick - an einer Kreuzung steht. "Benvides, Larco, Faucett!", so heissen die Streckenabschnitte, die man auf den Weg in Limas Einkaufs- und Weggehviertel Miraflores passiert.
Bis man ankommt hat man blaue Flecken am Hintern, und die Kniescheiben kann man wegschmeissen. Sind schon ein bisschen zierlicher gebaut, die Menschen hier - selbst Doros Beine sind fuer diese Sitzabstaende zu lang.
Natuerlich freundet sich Oli sofort mit dem Streckenschreier an. Am Ende der halbstuendigen Fahrt: Handschlag, Umarmung, "Hasta luego", bis bald. Aussichtslos. Denn in Lima kursieren mindestens 100.000 Micros....

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Micro-Welt
"Nuschnuschel pasaje nuschelnusch" heisst soviel wie "Zahlt euren Fahrpreis". Das leiten wir daraus ab, dass der kleine Mann mit den asiatischen Augen die Hand in unsere Richtung aufhaelt. Denn verstehen tun wir kein Wort. WIr sind im Micro unterwegs, und im Micro spricht man das Peruanisch der Strasse.

Einen Sol kostet eine Fahrt im Micro, egal wohin in Lima. Das sind um die 25 Cent, und damit sind diese Minibusse, die sich auf festen Routen quer durch die ganze Stadt schlaengeln, die billigste Art sich hier fortzubewegen. Vorne der Fahrer, hinten einer, der aus der offenen Schiebetuer so ziemlich jeden anschreit, der auf den Gehwegen entlanggeht oder - die Maedels meist mit gelangweiltem Blick - an einer Kreuzung steht. "Benvides, Larco, Faucett!", so heissen die Streckenabschnitte, die man auf den Weg in Limas Einkaufs- und Weggehviertel Miraflores passiert.

Bis man ankommt hat man blaue Flecken am Hintern, und die Kniescheiben kann man wegschmeissen. Sind schon ein bisschen zierlicher gebaut, die Menschen hier - selbst Doros Beine sind fuer diese Sitzabstaende zu lang.

Natuerlich freundet sich Oli sofort mit dem Streckenschreier an. Am Ende der halbstuendigen Fahrt: Handschlag, Umarmung, "Hasta luego", bis bald. Aussichtslos. Denn in Lima kursieren mindestens 100.000 Micros....

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Samstag, 6. März 2004
Hart und herzlich: Entwicklungshilfe in Peru
Wir sind eingetaucht in die fremde Welt der Entwicklungszusammenarbeit. Haben Interviews gefuehrt mit Vertretern der GTZ, der Gesellschaft fuer Technische Zusammenarbeit. Peru ist eines der Laender in Suedamerika, in denen die deutsche Regierungsorganisation am aktivsten ist.

Schwer ist der Kampf gegen die Armut ueberall auf der Welt, sagen die Mitarbeiter. Und schwerer wird er, weil Deutschland staendig die Entwicklungshilfe kuerzt. Besonders schwer aber ist der Kampf in Peru. Denn hier wechseln alle Naselang die Regierungsmitglieder - in den letzten vier Jahren hat es sechs Gesundheitsminister gegeben. Und mit jedem gingen Beziehungen und Abmachungen, die die GTZler ausgehandelt , das Personal, mit dem sie zusammenarbeitet hatten.

Vielleicht ist dieser staendige Wechsel, dieses Sich-nicht-Verlassen-koennen der Grund dafuer, dass diejenigen so hart geworden sind, die in der GTZ oben mitspielen. Unser erster Interviewpartner, ein Bereichsleiter, taxiert uns mit durchdringenden Augen, misstrauisch, abschaetzig. Er fragt lieber zurueck als dass er antwortet. Einer der laengst gelernt hat, dass man mit Idealismus und Nettigkeit auf der Welt nichts veraendern kann, sondern nur mit Haerte, Intelligenz, Flexibilitaet. Und Machtgebaren.

Auch kein Idealist, aber sehr viel herzlicher: der Leiter des Projekts, das wir hier begleiten. Er ist um die 50, Argentinier deutscher Abstammung, Mediziner. Ein schlanker Mann mit wachem Blick und humanistischer Weltsicht.

Wir begleiten ihn zum jaehrlichen Workshop in Callao, der Hafenstadt bei Lima. In einem kahlen Sitzungssaal der Gesundheitsdirektion treffen sich 30 Mitarbeiter von Jugendgesundheitszentren aus den aermsten Gegenden der Stadt.
Sie berichten ueber das letzte Jahr. Es fehlt an Personal, an Geld, und das Elend ist gross. Man kann die Jugendlichen zwar beraten, wie sie sich vor Aids und Schwangerschaften schuetzen, oder, wenn es zu spaet ist, wenn sie schon schwanger sind oder krank oder vergewaltigt, wo sie die noetigste Hilfe bekommen. Man kann sie mit Tischfussball und Tanz beschaeftigen. Man kann sie aufklaeren. Aber das was sie wirklich brauchen - Arbeit, eine Perspektive fuers Leben - das kann man ihnen nicht bieten. Das kann niemand hier.

Und doch wollen alle weiterkaempfen. Der Projektleiter der GTZ und seine Mitarbeiterinnen - Soziologinnen, Studentinnen - haben einen Jahresplan erarbeitet. Noch mehr Vernetzung mit anderen Organisationen, mit UNAids, mit Plan International soll es geben. Das Ziel: Mehr Jugendliche sollen noch aufmerksamer auf ihre Gesundheit achten. Damit sie lernen, sich zu wehren, nein zu sagen, sich nicht aufzugeben und ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Und mehr Jugendliche sollen zu Tutoren fuer Juengere ausgebildet werden, zu kleinen, motivierten Vorbildern.

Die GTZler fragen die Jugendarbeiter staendig nach ihrer Meinung, nach ihren Problemen und Loesungsvorschlaegen. Hier wird wenig serviert, viel diskutiert, viel gemeinsam erarbeitet. Der Workshop - er ist auch Zivilgesellschaft-Training. "Fuer viele ist das eine neue Erfahrung", sagt der Projektleiter. Viele sind gewohnt, dass man ihnen sagt, was zu tun ist. Nach den langen Jahren der Fujimori-Autokratie ist Peru ein Land mit enormer Armut. Aber auch ein Land auf dem Weg zur Demokratie.

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Donnerstag, 4. März 2004
Zaertlichkeiten in Beton
Angekommen! Nach 17 Stunden Flug, unzaehligen Sicherheitskontrollen durch die Amerikaner, mit dicken Elefantenfuessen. Am Ausgang des Flughafens von Lima: mehrere Hundert Familienangehoerige warten um Mitternacht auf ihre Liebsten und beauegen die Gringos neugierig.
Ein Taxi bringt uns in den schicken Stadtteil Monterrico unweit der US-Botschaft, die sich wie ein Bunker in die Landschaft gegraben hat.
Der Sommer in der 8-Millionen-Stadt ist feucht und diesig. Seit 1972 hat es hier nicht mehr geregnet, und gaebe es keinen Wind vom Pazifik, waere es im stickigen Stadtzentrum wohl kaum zu ertragen.
DEN Peruaner, DEN Limeno erkennen wir nicht. Die Gesichter des Vielvoelkerstaates: Sie verweisen auf spanische, auf japanische, auf unterschiedlichste indianische Wurzeln.
Man sieht, dass die Menschen hier kaempfen mussen, denn das
Leben ist hart in Lima - dieser Stadt, die gepraegt ist von prachtvollen Kolonialbauten und billigen Beton-Kratern. Doch in den Parks flirten die Liebenden zaertlicher und romantischer als bei uns.
Lima, Tag 1. Willkommen in Peru.

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Dienstag, 2. März 2004
Fort.
Noch ein paar Stunden Ruhe. Gleich klingelt der Wecker. Dann, fort. Frankfurt. Atlanta. Freund George. Peru. Lima. Sommer.

Gleich.

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Dienstag, 24. Februar 2004
Ein Überblick über Peru und die einzelnen Reiseziele
Peru

Lima (2.3.-18.03.04) - Hauptstadt von Peru
Mit einer Fläche von 1.285.215 km2, ist Peru nach Brasilien und Argentinien das drittgrößte Land in Südamerika, und gleichzeitig eines der 20 größten Ländern der Welt. In Peru leben 25 Millionen Menschen, davon 72% in der Stadt. Etwa 90 % der Peruaner sind Katholiken. Bei Riten und Festen werden aber sowohl Elemente des katholischen Glaubens der spanischen Eroberer, als auch mystische Elemente von tausendjährigen Kulturen aus der Zeit vor der Kolonisierung miteinander verbinden.

Peru ist heute eine demokratische Republik. Der Präsident und die Kongressabgeordneten werden alle 5 Jahre in allgemeinen freien Wahlen direkt vom Volk gewählt. Der derzeitige Präsident des Landes ist Alejandro Toledo Manrique.

Lima - Die Stadt der Könige (2.3.-18.03.04)
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Über acht Millionen Menschen leben in Perus Hauptstadt am Pazifik. Lima die wichtigste Stadt des Landes, eine geschichtsträchtige und bewegte Stadt, eine multikulturelle Stadt mit Elementen aus der Zeit vor der Kolonisierung, aus der Kolonialzeit und aus der Moderne. Hier findet man grosse sehr unterschiedliche Stadtteile, kulturelle Aktivitäten, chaotischen Verkehr und nicht endende Geschäftigkeit.

Pucallpa - Das rote Land (19.03-26.03.04)
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Huanuco liegt direkt hinter der östlichen Bergkette der Anden bereits unter 2000 Meter. Nach der Eingliederung in das Inkareich war Huanuco ein wichtiger Durchgangsort auf dem Weg von der Reichhauptstadt Cusco nach Cajamarca, der wichtigsten Stadt im Norden des Reiches des Tahuantinsuyu. Die Macht der Inkas wird anhand einer Anlage mit über 3.000 Gebäuden in der Ebene von Huanuco deutlich.
Nach der Stadtgründung 1539, herrscht in Huanuco während der Kolonialzeit rege kulturelle Aktivität, bis heute sind der Dom und die Kirchen San Francisco y San Cristóbal erhalten, alle mit wertvollen Kunstschätzen aus der dieser Zeit.


Arequipa - Die weiße Stadt (05.04.04-08.04.04)
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Der Vulkan Misti ist im Ruhezustand, die Stadt Arequipa dagegen erwacht jeden Morgen zu geschäftigen Leben. Am Gipfel des Vulkans entweichen regelmässig kleine Rauchwölkchen, die das Volk von Arequipa aber nicht davon abhalten in den weissen Strassen und auf den traditionellen Plätzen ihr normales Leben zu führen und den Touristen Willkommenzuheissen.
Die meisten Häuser und Gebäude der Stadt bestehen aus dem typischen weissen Lava-Gestein Sillar.

Cusco - Hauptstadt des Inka-Reichs (09.04.04-11.04.04)
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Seit 1911 der nordamerikanische Forscher Hiram Bingham die Überreste der Wehrstadt Machu Picchu für die Welt entdeckte, hat die 300.000-Einwohner-Stadt Jahr für Jahr Tausende von Reisenden aus aller Welt angezogen, die die Wanderung auf den alten Inkapfad zum weltbekannten Heiligtum Machu Picchu wagen, einer der beeindruckendsten Orte der Welt. Eingebettet in ein ausgedehntes Tal liegt Cusco auf 3340 m Höhe.

Puno (12.04.04-20.04.04)
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Die Stadt Puno liegt am höchsten schiffbaren See der Welt: dem 8.560 km2 grossen Titicacasee auf 3830 m Höhe. Hier war eine der bedeutendsten Zivilisationen vor dem Inkaimperium ansässig: das Volk der Tiahuanaco während der Blütezeit der Aymara.

Die Stadt Puno wurde 1668 von den Spaniern gegründet. Im Ort findet man viele Hinweise auf diese hiesige Kultur der Mestizen: Balkone aus der Kolonialzeit, steinerne Torbögen, barocke Kirchen und Museen mit aussergewöhnlichen Stücken der Web- und Töpferkunst.

Lima (20.04-22.04.04)


Quelle: http://www.peru.org.pe

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Unsere Reiseroute
Lima (2.3.-18.03.04) - Hauptstadt von Peru
Pucallpa (19.03-26.03.04) - Amazonas
Huanuco (27.03-04.04.04)
Arequipa (05.04.04-08.04.04)
Cusco (09.04.04-11.04.04)
Puno (12.04.04-20.04.04)
Lima (20.04-22.04.04)



Mehr Info zu Peru und unseren Stationen  hier: http://olivettini.blogger.de/topics/Reiseroute+Peru/

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Sonntag, 22. Februar 2004
Höhenrausch
Vor zwei Tagen mit einem Höhenspezialisten telefoniert. Schwanger ins Hochland grundsätzlich kein Problem. "Solange es Ihnen gut geht, geht's auch dem Kind gut." Wir nähern uns den 3800 Metern in Puno in Etappen über Huanuco, Arequipa und Cusco.

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Donnerstag, 12. Februar 2004
Wir sind nicht allein!
Mit Kollegin von Doro gesprochen.

Im 6. Monat ist sie vier Wochen lang durch Indien gereist! Alles kein Problem. Hatte eine ähnlich unkomplizierte Schwangerschaft, reiste auf verschiedenen Straßen im Billig-Taxi durch die Gegend. Überzeugte Abenteuer- und Individualtouristin und tropenerfahren.

Jetzt hat sie ein 2 1/2-jähriges Söhnchen und ist mit 3 Monaten nach Sizilien, mit 9 Monaten nach Dubai gereist. Demnächst geht's nach Marocco, und im Herbst nach Äthiopien....

Bravo!

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Schwanger reisen?
Wir reisen nicht allein. Drei Monate vor unserer Abreise die frohe Botschaft: Doro ist schwanger. Da es D. bestens geht, beschließen wir unsere Pläne nicht zu ändern.

Schwanger reisen - worauf müssen wir achten? Unser erster Buchkauf: "Schwanger reisen"
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( http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3831710430/qid=1077580417/sr=2-1/ref=sr_aps_prod_1_1/028-0026792-2848530 )

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Noch zwanzig Tage
Am 02. März um 11:10 Uhr ist es soweit. Dann werden wir in Frankfurt in einer Boeing 777 von Delta Airlines Richtung Atlanta, USA abheben. Unser Ziel werden wir 18 Stunden später erreichen: Lima, Hauptstadt von Peru, über 8 Millionen Einwohner.

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(click zum vergrößern)

Erst 7 Wochen später, am 23.4 um 08:40 Uhr werden wir wieder nach Frankfurt zurückkehren. Wir werden nicht nur in Lima, sondern auch in der Hafenstadt Callao gewesen sein, im Landesinneren in Huanuco, im Amazonas-Gebiet in Pucallpa, Ucayali und im Hochland am Titicaca-See.

Dieses Weblogg soll unsere Reise dokumentieren.

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