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Samstag, 13. März 2004
Bunte Bilder
Endlich haben wir es geschafft, ein paar Bilder hochzuladen - da versagt unsere Digitalkamera den Dienst. Hier seht ihr die letzten Eindruecke!

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Seien wir mal ehrlich. Gut zehn Tage sind wir jetzt in Lima. Wir haben uns langsam an diese Stadt gewoehnt. Aber lieben tun wir sie nicht. Sie ist laut. Sie ist voller Schwermetalle. Und natuerlich gucken wir auch gerade dahin, wo es stinkt, staubt und grau ist: in die Viertel der Armen.
Dennoch: Es gibt auch schoene Ecken und Dinge in Lima. Hier ein paar Gruende, warum es sich lohnt hierherzukommen.

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Nur keine Scham! In der Mittagspause oder am Abend treffen sich die Verliebten. Die Parks und Gehwege sind voller Paare. Wilde Verschlingungen. Minutenlanges Knutschen. Haende ueberall! Der Security-Guard mit der Kassiererin vom Supermarkt. Der Schuljunge mit seiner Chica.

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Das leckere Obst. Frische Fruechtchen aus den Bergen und aus dem Dschungel. Bananen, gross wie Salatgurken. Chirimoyas, suess, cremig, weissfleischig. Melonen. Ananas. Mangos. Papayas.

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Abends, wenn die Leute ihre Arbeit getan haben, dann bestimmen nicht nur stinkende Metallwuermer das Strassenbild. Dann geht man, wenn man Geld hat, ins Cafe und goennt sich was. Einen Pisco Sour zum Beispiel. Oder ein Bier - Cuzqueña oder Pilsen.

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Zwei Welten
Ventanilla. Der aermste Bezirk der Hafenstadt Callao. 280.000 Einwohner auf zehn Huegeln mitten in der Wueste.

Die, die von zehn, fuenfzehn Jahren zuerst hierherkamen, unten in die Taeler: Sie sind die Sieger. Haben nach und nach Ziegelsteine gekauft und daraus feste Waende gebaut, mit Glasfenstern. Haben sogar Strom- und Wasseranschluss, vom Staat .

Die die neu hinzukommen, aus Lima, aus den Provinzen, krabbeln die Berge hinauf. Jeden Tag kommen neue hinzu. Bauen drei mal vier Meter grosse Verschlaege aus Pappe, mit einem Dach aus Schilfmatten drauf. Dort schlafen sie zu fuenft, zu zehnt, ganze Familien. Hoffen, dass es ihnen eines Tages so gut geht wie denen da unten.

Hunde mit blutig gebissenen Ohren. Oeffentliche Latrinen. "Comedores", Suppenkuechen fuer die Aermsten. Eine Malzeit fuer einen Sol - 20 Cent. Kinder ohne Schuhe, unterernaehrt. Fussball in der Mittagshitze. Eine dicke Schicht Sandstaub auf den Waden. Cumbia aus den Radios. Eine Missionarin aus Korea.

Die Eltern stehn morgens um vier Uhr auf, fahren zwei Stunden bis nach Lima. In den Moloch, wo jeder arbeitet, obwohl es keine Arbeit gibt. Sie kehren oft erst um elf Uhr nachts heim - mit ein paar Soles in der Hand, die kaum zum Ueberleben reichen.

"Kommt in zehn Jahren hierher", sagt Krankenschwester Deliah, 30, "dann werdet ihr sehen, dass das hier wie ein Paradies geworden ist. Gruen, sauber, einfach wunderbar."

Vielleicht wie in Ancon? Das liegt gleich neben Ventanilla an der Kueste. Perus schoenster Badeort. Allein hier zu parken kostet zehn Soles. Einmal die Strandpromenade rauf und runter im Fahrradtaxi: vier Soles. Ein Essen: 18 Soles - 3,50 Euro.

Pudel an der Leine. Strahlend weiss getuenchte Sommerresidenzen. Balkone mit dunkel verglasten Bruestungen. Privatstraende, in deren sauberem Sand sich dicke Reiche waelzen.

Mahagoni-Tueren, Messinggelaender an der Treppe, Security in Kapitaens-Uniform. Trompetenbaeume neben Haustoren aus Gusseisen, um die sich bluehender Hibiskus rankt. In den Hotels trinkt man Campari Orange und Pisco Sour. Und das soll auch so bleiben.

Denen in Ancon gefaellt es garnicht, dass Ventanilla immer naeher rueckt...

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